Im Interview: Nadine Munz erklärt die Lieferanten-Auswahl bei Laserhub

Lieferanten bei Laserhub: Das müssen Sie vorweisen

Laserhub wäre nicht Laserhub, ohne unsere Basis, die Lieferanten, die tagtäglich die Bestellungen unserer Kunden erfüllen. Dabei geht es uns in erster Linie um Vertrauen. Vertrauen auf Qualität und Zuverlässigkeit; und das nicht nur beim ersten Auswahlprozess, sondern auch fortlaufend, was letztlich Basis einer gegenseitig befruchtenden Zusammenarbeit ist. Nadine Munz ist Lieferanten-Managerin bei Laserhub und erzählt im Interview, wie ausgewählt wird und worauf es ankommt.

Kannst du uns grob den Auswahlprozess eines Lieferanten im Ablauf schildern?

Wir arbeiten nach einem feststehenden Kriterienkatalog, z.B. schauen wir nach Netzwerkeffekten, Zertifizierungen, die Kostenstruktur wird analysiert und die freien Kapazitäten evaluiert. In einem Video-Telefonat lernen wir den potentiellen Lieferanten persönlich kennen und legen die Vereinbarungen für die Zusammenarbeit dar. In der anschließend startenden Testphase muss der Produzent durch Leistung (Liefertreue und Qualität) und Motivation überzeugen. Ein Vor-Ort Termin gibt Überblick über die Prozessstruktur im Unternehmen. Nach der Testphase entscheidet Laserhub über die weitere Zusammenarbeit und die feste Netzwerkaufnahme.

Welche Einstellungskriterien muss der Lieferant erfüllen, um in die engere Auswahl zu gelangen?

Die Aufnahmekriterien für Lieferanten sind Produktbereichs abhängig (Blech-, Rohr-, CNC-Drehteil). Neben der Wirtschaftlichkeit und Effektivität der Prozesse gleichen wir das Unternehmensprofil (Mitarbeiteranzahl, Maschinenpark, Schichtmodelle etc.) im Rahmen unserer Nutzwertanalyse ab. Neben Maschinenparkgröße sind logistische Lage, Lagermaterialhaltung und Materialbeschaffungsgeschwindigkeit relevant und beeinflussen unser Angebot an wettbewerbsfähigen Lieferfenstern für unsere Kunden. Investitionen in neue Maschinen oder auch in die Ausbildung der Mitarbeiter sind für uns ein Zeichen, dass wir mit dem Lieferanten wachsen können.

Wie verläuft der weitere Werdegang eines Lieferanten, sobald er bei Laserhub an Bord ist?

Die Testphase beginnt nach Validierung des Produzenten. In dieser Zeit wird der Lieferant von unseren Teams im Tagesgeschäft auf Herz und Nieren geprüft. Wie ist seine Reaktionszeit und sein Kommunikationsverhalten? Ist er liefertreu? Passt die Kostenstruktur und funktionieren die internen Prozesse? Kontinuierliche Lieferantenentwicklung und direkter, schlanker Kommunikationsprozess zählen zum Tagesgeschäft. Wir wollen langfristig gute Lieferanten qualifizieren und nicht schnelllebig eine Kreditorennummer hinzufügen. Hierfür stehen Lieferanten, die uns seit Firmengründung im Netzwerk begleiten. 

Welchen Stellenwert spielt Vertrauen im Auswahlprozess? Wie baut man dieses bei einem Lieferanten am besten auf?

Das Stichwort ist transparente Kommunikation. Gegenseitiges Vertrauen ist wie für alle Firmen ein wichtiger Bestandteil. In unserem Segment unabdingbar, da die Fertigung in andere Fach-Hände übergeben wird. Wir fragen im Auswahlprozess gezielt bestimmte Kriterien ab, welche für eine systematische Fertigungsplanung stehen und Rückschlüsse auf Kapazitätsplanung in Richtung Mensch und Maschine ziehen lassen. Um sicherzugehen, wie in punkto Liefertreue und Qualität gearbeitet wird, behalten wir uns vor, auch Referenzkunden zu kontaktieren. Schlussendlich wächst Vertrauen aber am Schnellsten über konstante und verlässliche Leistung und das gleiche Verständnis von Kundenzufriedenheit. Wir führen bei Laserhub ein ganzheitliches auf Langjährigkeit ausgelegtes Supplier Relationship Management (“Lieferanten-Beziehungs-Management”), in welchem das Vertrauen nach und nach aufgebaut wird. 

Wie wird gewährleistet, ob und wie ein Lieferant auch fortlaufend gute Arbeit macht?

Monatliche Leistungskennzahlen („KPI, Key Performance Indicators“) geben dem Lieferanten Auskunft darüber, wo er im Status Quo steht. In diesen Berichten legen wir unter anderem Wert auf Liefertreue, Reklamationsquote und Reaktionszeit. Halbjährliche Zielgespräche stellen das kontinuierliche Aufrechthalten von Maßnahmen sicher und stellen die Basis für nachhaltige Entwicklung. Unsere Kollegen im Qualitätsmanagement sorgen im Tagesgeschäft dafür, dass der Produzent nach Ermittlung der Fehlerursache die Beseitigung der Fehlerquelle und letztlich die Prozessanpassung durchführt. Qualitätsnachweise finalisieren in den erforderlichen Fällen die erfolgreiche Prozessanpassung als auch die -optimierung. 

Laserhub Supply Team
Für unsere Lieferanten zuständig: Das Team für Lieferantenmanagement bei Laserhub.

Wie geht man mit Situationen um, wenn der Lieferant einmal nachlässig wird und einen Auftrag nicht ordnungsgemäß ausführt?

Der Grund für das Nachlassen ist ausschlaggebend dafür, wann Laserhub ins Eskalationsmanagement wechselt. Bei außerordentlichen krankheitsbedingten Ausfällen (beispielsweise Corona-Ausbruch in der Fertigung), ist es kontraproduktiv beim Produzenten mit Spontanbesuchen oder Audits noch zusätzlich Kapazitäten zu binden. Hier greifen wir unterstützend ein, um durch Priorisierung und Verlagerung Liefertermine zu sichern.  

Differenziert betrachtet werden hingegen Situationen, in welchen der Produzent Fehlplanungen in der Produktion oder seinen Prozessen hat. Diese Warnsignale rufen uns schon relativ früh auf den Eskalationsplan. Es gab auch schon Situationen, in welchen wir Montag morgens um 6:30 Uhr entschieden haben, ins Auto zu steigen und die Situation beim Lieferanten vor Ort selbst in Augenschein zu nehmen, um die bestmögliche Lösung zu finden. 

Was ist für dich das wichtigste Merkmal eines optimalen Lieferanten für Laserhub?

Die Kostenstruktur muss passen! Der Lieferant überzeugt uns mit einem guten Einkaufsvolumen, ebenso wie multiplen Beschaffungsquellen für stetige Materialzufuhr, passenden Maschinenstundensätzen und letztlich auch einem modernen Verständnis von Lohnfertigung in den Prozessen. Wenn wir über Werte sprechen, dann Vertrauen, Loyalität und transparente Kommunikation.

Wie viele Lieferanten hat Laserhub jetzt, wo stehen wir, wo wollen wir hin?

Wir arbeiten derzeit mit über 100 Produzenten zusammen. Diese Anzahl wird sich bis Ende des Jahres nochmal deutlich steigern. Wachstum wird neben der Aufnahme von weiteren Lieferanten zu einem relevanten Teil auch über das bestehende Netzwerk abgedeckt, um in langfristige Lieferantenbeziehungen zu investieren. Stichwort ist hier: Lieferantenentwicklung. Hiervon profitieren beide Seiten – Kunde wie auch Lieferant. Um für unsere Kunden ein optimales Format aus wettbewerbsfähigen Preis, Lieferzeiten und Zuverlässigkeit anbieten zu können, bauen wir das Netzwerk parallel stetig weiter aus – national wie auch international.

Worin liegt das Besondere in der Zusammenarbeit?

Auch wenn wir ein sehr digitales Unternehmen sind und Industrie 4.0 durch unsere Adern fließt, so versuchen wir trotzdem, auch klassische, traditionelle Kontaktpunkte in die Zusammenarbeit einfließen zu lassen. Wir sind digital und doch nah am Produzenten.

Wir danken Nadine für das Interview.

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