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Laserfokus 04/22: Klimaschutz und die Metallbranche. Was wird gemacht, was können wir tun?

Die April-Ausgabe der Laserfokus steht unter dem Zeichen von Umwelt- und Klimaschutz in der Metallbranche. Wir schaffen Überblick.

Lieber Leser,

Der Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen für das neue Jahrzehnt. Es macht weder vor dem privaten noch beruflichen Leben Halt. Die Wissenschaft ist sich einig, dass der Klimawandel von Menschen verschuldet ist. Die weltweite Durchschnittstemperatur steigt weiter an, die Wetterextreme nehmen zu, wir erleben täglich hautnah die Auswirkungen unseres Handelns.  

Und lesen es in den Nachrichten. Dennoch ist es (noch) nicht zu spät. Die ökologische Transformation ist notwendig, damit wir und unsere Nachfahren einen Planeten vorfinden, der lebensfähig ist.

Deswegen richtet sich diese Ausgabe des Laserfokus auf das Augenmerk Umwelt- und Klimaschutz und nachhaltige Energie. Wie geht die Metallbranche mit diesen Themen um, was haben die einzelnen Unternehmen in Richtung Klimaschutz bereits umgesetzt? Und welche Aktionen führt Laserhub selbst durch?

In dieser Laserfokus wollen wir mit verschiedenen Beiträgen und Podcasts einen umfassenden und vielschichtigen Blick auf das Thema Klimawandel und -schutz geben und auch einen Antrieb schaffen, etwas zu bewegen.

Was machen Sie in Sachen Klimaschutz?

Haben Sie eine Meinung zum Thema? Sind sie selbst aktiv im Klimaschutz? Fehlt ein wichtiger Ansatz? Schreiben Sie uns! Wie immer können Sie diesen Newsletter am Ende bewerten. Viel Spaß beim Lesen!

Carsten Cerniak Portträt - rund
Carsten Cierniak, Redakteur bei Laserhub

Experten Fokus

„Gerade in der Stahlbranche bewegt sich zur Zeit viel in Richtung grünerer Produktion. Das muss sich aber auch in den verarbeitenden Betrieben fortsetzen. Ein riesiger Hebel (oft der größte) ist die Versorgung von Werk- und Büroflächen mit Grünstrom.“

Dagmar Erhardt | Produktmarketing-Managerin, Laserhub

Dagmar Erhardt Laserhub

„… Zur Zeit viel zu teuer? In der Industrie hört man aufgrund der steigenden Preise immer öfter von der Direktabnahme (Power Purchase Agreement, kurz: PPA) – mit dem untenstehenden Link zur Webinarreihe der IHK können Sie sich dazu näher informieren. Andere Emissionen lassen sich mithilfe von Partnern wie z.B. Climatepartner ganz einfach berechnen und über Klimaschutzprojekte ausgleichen. Bei Laserhub gleichen wir so unsere Emissionen aus Logistik und Büro aus.Auch jede/r Einzelne/r kann seinen Fußabdruck effektiv reduzieren, und das auch ohne sich dafür auf den Kopf zu stellen. Besuchen Sie die Aktionsseite der „Time for Climate Action“ Kampagne und nehmen Sie sich heute 5 Minuten Zeit für den Planeten.“


Themen Fokus

Andere Aspekte: Nachhaltigkeit

Die Peitsche vermeiden: Wie der Bullwhip-Effekt die Lieferkette beeinflusst

Es knallt irgendwann, wenn eine Peitsche zum Einsatz kommt. Unter dem Bullwhip-Effekt versteht man das Problem, dass mehrstufige Lieferketten Fehlannahmen produzieren, was in Folge irgendwann zu einem Knall führen wird. Der Vergleich zur Peitsche kommt daher, dass selbst ein kleiner Impuls am Anfang ausreicht, um einen großen – leider, auch schmerzhaften – Effekt am Ende zu erzeugen. Im Einkaufsprozess heißt das konkret: Große Bestellmengen, teurer Aufbau von Lagerbeständen, die dann niemand mehr abnehmen wird.

Der Peitscheneffekt trifft im gesamten Supply-Chain-Management auf. Insbesondere, wenn es zu Schwankungen in der Nachfrage kommt und man sich mehr und mehr in der Lieferkette vom Endkunden entfernt und hin zu Händlern, Großhändlern und letztlich den Herstellern gelangt.

Wie kommt der Bullwhip-Effekt zustande und was hat er für Auswirkungen?

Ein Grund für den Bullwhip-Effekt ist  mangelnde Kommunikation. Weitere Ursachen: Menschliches Versagen, unzureichende Information, zeitliche Verzögerungen. Letztlich führt der Bullwhip-Effekt dazu, dass Ressourcen unnötig verschwendet werden, in dem zu viel bestellt wird, was wiederum (unnötig) zu viel produziert wird, was letztlich keinesfalls zur Nachhaltigkeit beiträgt

Wie kann dem Bullwhip-Effekt vorgebeugt werden?

Es wird sich schwerlich vermeiden lassen, in dynamischen Lieferketten den Bullwhip-Effekt gänzlich auszuschalten. Ein Weg dahin ist, mehr Transparenz und Kooperation zu schaffen oder gänzlich am Supply-Chain-Management an sich zu arbeiten. Dies gelingt beispielsweise mit ERP-Clouds, innerhalb und außerhalb des Unternehmens, um die gesamten Abläufe besser zu gliedern, nachvollziehbar und steuerbar zu gestalten. Im weiteren Blickwinkel kann dieser Prozess auch als Teil einer Industrie 4.0 Zukunft gesehen werden, welche durch automatische Systemsteuerung und ständiger Kontrolle der Lieferketten dem Bullwhip-Effekt entgegenwirken kann.

(Info: In der nächsten Laserfokus-Ausgabe widmen wir uns ausführlich der Industrie 4.0 und digitaler Zukunft.)


Branchenfokus

Brennpunkt – Stahlerzeuger in der Klimadebatte

Europa will bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden. Ist es dann realistisch, wenn Wirtschaftswachstum und Wohlstand immer noch auf Kosten der Umwelt erreicht werden? Das Bundesministerium hat ausgerechnet, dass die Stahlindustrie mit 30% der industriellen Emissionen den größten Anteil an Treibhausemissionen in der Industrie verursacht. Damit fällt auf die Stahlindustrie eine große Verantwortung in Sachen Klimaschutz zurück. Wir haben versucht, die zentralen Anknüpfungspunkte herauszufinden, welche die Klimaneutralität in der Metallindustrie ermöglichen.

Dekarbonisierung. Grüner Wasserstoff – ein echtes Multitalent. Milliarden-Investitionen in den grünen Stahl von Thyssen-Krupp sind der Stahlwelt bekannt. Die erste Phase zum weltweit ersten Test zum Einsatz von Wasserstoff ist vonstatten gegangen. Der Wettlauf hat also begonnen. Der Plan liegt aber auch auf der EU-Ebene und Bund-Ebene. Forscher und Experten fordern allerdings noch mehr Tempo in der Entwicklung der Technologie, damit der grüne Wasserstoff zum zentralen Element eines klimaneutralen Wirtschaftssystems werden kann. 

Kreislaufwirtschaft. Branchen-Experten sind überzeugt, dass Klimaneutralität und Rohstoffsicherheit auf Basis der Kreislaufführung von Rohstoffen gelingen kann. Im Fokus steht Stahl- und Metallrecycling. Das Thema ist nicht neu und womöglich von der Energieeffizienz überschattet, aber es existieren Unternehmen, die mit “Circular Design”-Ansätzen großen Wert auf ihre Recyclingfähigkeit legen. So zum Beispiel BMW mit dem sogenannten “Secondary first” Plan. Salzgitter AG möchte die Umstellung der Recycling-Prozesse in der Industrie beschleunigen und ArcelorMittal möchte den Stahlschrotteinsatz erhöhen und so in das Recycling-Geschäft einsteigen.

Investitionen. Die Stahlbranche fordert Hilfe von der Politik. Grüner Wasserstoff scheint für die Stahlindustrie alternativlos zu sein, aber leider ist es auch teuer. Es ist daher essentiell, dass die Technologie günstiger wird. Um den Umstieg auf grünen Wasserstoff zu ermöglichen, werden aktuell von der EU und der Bundesrepublik Deutschland Milliardensummen in den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur investiert und Europäische AllianzenEU-Gremien wie Horizon Europe sowie Innovationsfonds gegründet. Es ist also viel in Bewegung, dennoch bleibt es aktuell immer noch bei Erhöhung der Produktionskosten um 70%.


Eventfokus

Machen Sie mit und treiben Sie die Entwicklung von Ideen im Rahmen der Fachmessen und Events mit an!

Handelsblatt Wasserstoff Gipfel – 29. April 2022, von 12.30 – 13.00 Uhr, Online Webinar (abgelaufen)

Fokusthema des Webinars ist “Die Wasserstoffwirtschaft nimmt Fahrt auf – wie Start-ups und KMUs profitieren können”.

Inzwischen liegt die Nutzung von Wasserstoff für zahlreiche energie-intensiven Industrieprozesse und Produkte immer mehr auf dem Radar. Die Industrie braucht insgesamt sowohl die technische Expertise von etablierten Unternehmen, wie auch neue skalierbare Lösungen, z.B. von Start-ups oder KMUs. Das Webinar stellt sich der Frage der Substitution von Energieträgern, die Transformation von Produkten und Prozessen sowie Schaffung eines vernetztes Ökosystems aus Start-ups, KMUs, Corporates und Wissenschaft, um auch große Projekte umsetzen zu können. 

CastForge – Regionale Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung – 21. bis 23.Juni 2022, Stuttgart

Die Messe hat die komplette Wertschöpfungskette vom Guss- und Schmiederohling über die maschinelle Bearbeitung bis hin zum fertigen Bauteil im Fokus. Ziel der Messe ist die Funktion einer optimalen Suchmaschine für alle Lösungen zu ermitteln. Ein vielseitiges Programm wird von erfahrenen ExpertInnen für einen optimalen Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch mitgestaltet. Und das alles am Standort Messe Stuttgart.

decarbXpo – Expo for Decarbonised Industries – 20. bis 22. September, Düsseldorf

Mehr Klimaschutz, mehr Energiesicherheit und mehr Rentabilität! Geht das? Mit dieser neuen Messe wollen die Veranstalter eine Plattform für Klimaschutz, Energiewende und Dekarbonisierung in der Industrie schaffen. Die Messe verspricht den direkten Zugang zu ausgewählten Anwenderbranchen und legt Wert auf die Zusammenarbeit mit den Verbänden. Mit der Messe werden außerdem junge, internationale Unternehmen gefördert.

Die kommenden Messen im Mai

Der Mai begrüßt uns nicht nur mit schönem Wetter, sondern auch tollen Messe-Highlights. Hier eine Auswahl der anstehenden Veranstaltungen:


Medienfokus

Tune it on

In dem Bereich Medienfokus finden Sie jeden Monat eine vielfältige Mischung verschiedener Medien. Denn wir wissen — jeder präferiert beim Content-Konsum andere Medien und andere bevorzugen den Mix.

→ Days of Metal #3: The good, the bad, and the ugly – Hebel zur nachhaltigen Stahlproduktion (Video)
Stahl ist heute allgegenwärtig. Doch die Stahlindustrie ist auch die zweitgrößte Verursacherin von CO2-Emissionen nach der Energiebranche. In dieser Session tauschen sich Philipp Horner von voestalpine High Performance Metals und Benjamin Mörzinger von gnista.io zu den Möglichkeiten aus, die negativen Umwelteinflüsse der Stahlindustrie zu reduzieren.

Tune in on: YouTube

→ Handelsblatt Green Podcast | Kann Stahl grün sein?
Stahl hat für den Klimaschutz eine zwiespältige Rolle: Einerseits lässt sich das Material beliebig oft recyceln. Andererseits setzt die Stahlproduktion große Mengen CO2 frei. Arcelor-Mittal-Europachef Gert Van Poelvoorde, der Klöckner-Vorstandsvorsitzende Guido Kerkhoff und Ulrich Grethe, verantwortlich für die Flachstahl-Sparte bei Salzgitter, diskutieren in dieser Folge darüber, ob es „grünen“ Stahl tatsächlich gibt.

Tune in on: Google Podcast

→ CERATIZIT Innovation Podcast #006 | Methoden für mehr Nachhaltigkeit im Zerspanungsprozess
Auch unsere Kollegen vom CERATIZIT Podcast haben sich schon vor einiger Zeit (2021) mit dem Thema „Nachhaltig in der Zerspanung“ auseinander gesetzt. Der Fokus ist immer noch der gleiche und liegt darauf, Einsparpotenziale zu identifizieren und zu nutzen, gleichzeitig, die Produktivität zu erhöhen und natürlich Emissionen zu senken.

Tune in on: Spotify


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