Pulverbeschichten von Metallteilen: Ablauf, Vorteile und Unterschiede zum Nasslackieren
Pulverbeschichten schützt Metallteile dauerhaft und umweltfreundlich. Erfahren Sie alles über Ablauf, Vorteile und die Möglichkeiten bei Laserhub.
Was ist Pulverbeschichten?
Das Pulverbeschichten ist ein industrielles Verfahren zur Oberflächenveredelung von Metallteilen. Dabei wird ein farbiges Kunststoffpulver elektrostatisch auf Metall aufgetragen und anschließend im Ofen eingebrannt. Durch Wärme und chemische Reaktion entsteht eine homogene, widerstandsfähige Beschichtung, die sowohl Schutz- als auch Designfunktionen erfüllt.
Im Gegensatz zum Nasslackieren, das auf lösungsmittelhaltige Lacke setzt, ist das Pulverbeschichten lösemittelfrei und dadurch besonders umweltfreundlich und emissionsarm.
Der Prozess der Pulverbeschichtung – Schritt für Schritt
1. Oberflächenvorbereitung
Eine einwandfreie Oberfläche ist die Grundlage jeder guten Beschichtung.
Vor dem Pulverbeschichten werden Metallteile gründlich gereinigt, entfettet und vorbehandelt, um eine optimale Haftung sicherzustellen.
Übliche Vorbehandlungsschritte sind:
- Entfetten (mechanisch oder chemisch)
- Beizen oder Strahlen, um Rost und Zunder zu entfernen
- Phosphatierung oder Chromatierung (optional), um die Korrosionsbeständigkeit zu erhöhen
Je sauberer die Oberfläche, desto gleichmäßiger und langlebiger die Pulverschicht.
2. Auftragen des Pulvers
Das Beschichtungspulver besteht aus feinen Partikeln auf Basis von Epoxid-, Polyester- oder Hybridharzen, ergänzt durch Pigmente und Additive. In der Pulverkabine wird das Pulver elektrostatisch aufgeladen und mit einer Sprühpistole auf das geerdete Werkstück aufgetragen. Durch das elektrische Feld legt sich das Pulver gleichmäßig an die Oberfläche an – selbst an schwer zugänglichen Konturen und Kanten. Die resultierende Schicht ist gleichmäßig und weist typischerweise eine Schichtdicke von 60 bis 120 µm auf.
3. Einbrennen im Ofen
Im Anschluss wird das beschichtete Teil im Einbrennofen auf 160 bis 200 °C erhitzt. Das Pulver schmilzt, fließt zu einer glatten Schicht zusammen und vernetzt sich chemisch.
Nach einer Haltezeit von 10 bis 30 Minuten entsteht eine harte, widerstandsfähige und dichte Pulverschicht, die sich durch hervorragende mechanische und chemische Beständigkeit auszeichnet.
4. Prüfung und Qualitätskontrolle
Nach dem Abkühlen erfolgt eine visuelle Endkontrolle der beschichteten Teile auf Farbgleichheit, Glanzgrad und Schichtqualität. Optional können in der Industrie zusätzliche Tests wie Gitterschnittprüfungen (Haftfestigkeit) oder Salzsprühnebeltests (Korrosionsbeständigkeit) durchgeführt werden – diese erweiterten Prüfverfahren bieten jedoch nicht alle Anbieter standardmäßig an.
Vorteile des Pulverbeschichtens gegenüber Nasslackieren
Umweltfreundlichkeit
Pulverlacke sind lösemittelfrei und enthalten keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Das macht das Verfahren nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sicher für Beschäftigte in der Fertigung.
Wirtschaftlichkeit und Effizienz
Überschüssiges Pulver kann zurückgewonnen und wiederverwendet werden. Dadurch entsteht kaum Materialabfall, was das Verfahren besonders wirtschaftlich macht – vor allem bei mittleren und großen Stückzahlen.Robustheit und Langlebigkeit
Pulverbeschichtete Oberflächen sind stoß-, kratz- und abriebfest. Sie halten hohen mechanischen und klimatischen Belastungen stand und eignen sich daher ideal für Bauteile im Maschinenbau, Fahrzeugbau und Anlagenbau.
Design- und Farbvielfalt
Die Auswahl an Farben, Glanzgraden und Oberflächenstrukturen ist sehr groß – von matt über seidenglänzend bis hin zu hochglänzend oder strukturiert. So lassen sich technische Anforderungen und Designwünsche flexibel kombinieren.
Grenzen und Besonderheiten
- Nur hitzebeständige Werkstoffe können pulverbeschichtet werden.
- Bei sehr kleinen Stückzahlen oder häufigem Farbwechsel ist Nasslackieren oft wirtschaftlicher.
- Bereiche mit engen Toleranzen oder empfindliche Funktionsflächen müssen abgedeckt oder nachbearbeitet werden.
Pulverbeschichtung bei Laserhub
Über das Laserhub-Fertigungsnetzwerk können Metallteile nicht nur gelasert, gebogen oder CNC-gefräst, sondern auch pulverbeschichtet werden.
Damit erhalten Kundinnen und Kunden komplette Bauteile inklusive Oberflächenveredelung – aus einer Hand und in einem digitalen Bestellprozess.
Aktuell verfügbare Optionen bei Laserhub
- Pulverbeschichtung für Stahl und Aluminium
- Verschiedene Farboptionen
- Einsatz für Blechteile und Zerspanungsteile
Damit deckt Laserhub einen großen Teil typischer industrieller Anforderungen ab – etwa bei Maschinenverkleidungen, Gehäusen, Gestellen oder Strukturbauteilen.
Aktuell noch nicht angeboten
Erweiterte Prüfverfahren wie ein Gitterschnitt (Haftfestigkeitsprüfung) oder ein Salzsprühnebeltest nach DIN EN ISO 9227 werden derzeit nicht über Laserhub angeboten.
Fazit
Das Pulverbeschichten von Metallteilen ist ein bewährtes, umweltfreundliches und wirtschaftliches Verfahren zur Oberflächenveredelung. Gegenüber dem Nasslackieren bietet es höhere Beständigkeit, gleichmäßigere Ergebnisse und eine nachhaltigere Produktion.
Für lasergeschnittene, gebogene oder gefräste Metallteile aus Stahl oder Aluminium ist Pulverbeschichtung eine ausgezeichnete Wahl, um Korrosionsschutz, Haltbarkeit und Designqualität zu vereinen.
Mit den Pulverbeschichtungsoptionen von Laserhub lassen sich Fertigungs- und Veredelungsschritte effizient kombinieren – ideal für alle, die präzise Metallteile in Industriequalität benötigen.